Nach dem Entwurf für das Gebäudeenergiegesetz 2024 (GEG 2024) soll die Installation neuer Öl- und Gasheizungen verboten werden, sofern diese nicht zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden können. So hatte es die Koalition schon vor einem Jahr beschlossen.
Ab 2024 wären dann nur noch wenige Heizungen erlaubt: Wärmepumpen, Biomasse-Kessel – zum Beispiel für Holzpellets – oder Fernwärme, um den Ausstoß von klimaschädlichem CO₂ zu reduzieren. Der Schutz des Klimas ist hierbei das Ziel des im Ampel-Koalitionsvertrag verankerten Beschlusses.
Kurzfristig könnte die Entscheidung aber das Gegenteil bewirken. Dem Handelsblatt zufolge könnte der Gesetzesentwurf einen regelrechten Nachfrageboom für fossile Heizungen auslösen.
Finanziell ist das auf den ersten Blick verständlich. Die neue Öl- oder Gasheizung ist oft erstmal die günstigere Wahl – im Vergleich zu einer Wärmepumpe inklusive neuen Heizkörpern.
Doch stimmt das? Wir haben nachgerechnet:
Eine neue Ölheizung kostet im Schnitt 6.000–10.000 Euro. Eine Wärmepumpe durchschnittlich 15.000 Euro (10.000 bis 20.000 Euro), jedoch wird die Anschaffung durch mehrere Förderungen unterstützt. Neben einem Grundzuschuss in Höhe von 25 Prozent gibt es einen “Heizungs-Tausch-Bonus” für die alte Gas- oder Ölheizung von zehn Prozent sowie in gewissen Fällen für eine Wasser- oder Erdwärmepumpe noch einmal fünf Prozent Rabatt.
Aus 15.000 Euro Gesamtkosten für eine neue Wärmepumpe werden mit der 40-Prozent-Höchstförderung nur noch 9.000 Euro.
Zusätzlich ist wichtig zu bedenken, dass höhere Kosten auf lange Sicht durch Einsparungen bei den Heizkosten ausgeglichen werden und die umweltfreundlichen Alternativen langfristig die günstigere Entscheidung sind, sagen Verbraucherschützer.
Der entsprechende Gesetzentwurf wird nun aber doch noch einmal überarbeitet und soll vor der Sommerpause beschlossen werden: Man wolle “einen technologieoffenen Ansatz” verfolgen und ausreichend Übergangszeit zur Verfügung stellen. Das sei jedoch “sehr beliebig und kann alles Mögliche bedeuten”, sagt Thomas Engelke, Energieexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen.
Mehr Informationen, wie Wärmepumpen funktionieren und wie diese subventioniert werden, in unserem
Blogartikel vom 1. Juni 2022.
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